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DIY für Katzen - Baby Spiel- und Lernstation

Im Video, das wir auch auf Facebook mit euch geteilt haben, ist der Aufbau der Babystation erläutert. Außerdem könnt ihr das Teil auch in Aktion sehen :-) Hier nochmal alles Wichtige zum Nachlesen.


Oben seht ihr Bilder von der fertigen Spiel- und Lernstation für Katzenbabys.  Aber fangen wir am Anfang an. Für wen sollte die Station überhaupt sein? 

Zwei Vereinsmitglieder hatten einen örtlichen Tierschutzverein als Kittenpflegestelle unterstützt. 

 

An dieser Stelle sei angemerkt: Bitte lasst eure Katzen kastrieren! Ja, Babys sind total süß - umso schrecklicher erscheint es uns, dass so viele in Not und Elend sterben müssen oder schwer krank sind und leiden. Das Bedürfnis, Kätzchen aufwachsen zu sehen, ist natürlich nachvollziehbar, aber das sollte bitte nie die Not vergrößern, indem mehr Babys in die Welt gesetzt werden, während niemand sich um die notleidenden Kitten kümmern kann.

 

Eine gute Alternative ist aus unserer Sicht daher beispielsweise, sich mit örtlichen Tierheimen in Verbindung zu setzen. Oft werden Kittenpflegestellen gesucht, da trotz Kastrationskampagnen und viel Aufklärung immer wieder unkastrierte Katzen oder Babys ausgesetzt werden - ein Thema, das sich dann schnell verselbstständigt. Die Folge: Noch mehr Katzen in Not. 

 

Trächtige Katzen und / oder Babys zu betreuen, ist dabei mit viel Aufwand und, besonders im Hinblick auf Hygiene, mit sehr viel Disziplin und Verantwortung verbunden.

Am Anfang des Projektes stand - wie immer - die Frage, was die spezifischen Bedürfnisse der 5 Babys und der scheuen Mama sind. Kleine Katzen sind furchtbar neugierig, unvorsichtig und tollpatschig. Es gilt also, Gefahren so weit wie möglich zu vermeiden. Außerdem sollte ihr Spieltrieb bedient werden und sie sollten vielfältige Reize geboten bekommen, um sich gut entwickeln zu können. Abwechslung, verschiedene Möglichkeiten zu erkunden, entdecken und erproben sowie ansteigende Schwierigkeitsgrade sind daher sehr wichtig.

Aber nun zum eigentlichen Thema: Der Spiel- und Lernstation.

 

Die Grundidee war, den Babys die Möglichkeit zu bieten,  ihre Motorik so gut es geht auszubilden und zu erproben. Denn zu ihrer Sicherheit und zu ihrem Schutz vor Viren und Bakterien anderer, erwachsener Fellchen, wurden die Babys strikt separiert. Damit die Kleinen sich gut entwickeln konnten, sollte ihr Zimmer also ein Abenteuerspielplatz werden, den sie Schritt für Schritt entdecken konnten.

 

Die "Babystation" stellte dabei das Ausgangselement dar. Gefahrenstellen wie hohe Absturzstellen oder Engstellen wurden dabei gezielt ausgeschlossen, dafür wurden für die Motorik schwierige Elemente eingebaut. So sollten gefahrfreie erste Kletterversuche ermöglicht werden, später auch Sprungkraft und die Einschätzung von Abständen gefördert und der Gleichgewichtssinn bestmöglich ausgebildet werden.

Deshalb ist die Station modular aufgebaut. Anfangs standen alle Teile nahe beieinander, die niedrigen Elemente waren eine Absturzsicherung für die höheren Teile und die Babys hatten nur Zugang zu ihrer Mama-Kuschelhöhle und der Babystation.

 

Als die Kitten sicherer wurden und Abstürze bis Hüfthöhe kein Problem mehr darstellten, wurden die Elemente mit halbhohen Kratzbäumen und -tonnen, einem Spielpark aus Pappkisten und Möbeln erweitert, sodass sukzessive das ganze Zimmer zur Verfügung stand.

 

Grundelemente der Babystation sind Kuschelkisten. Sie können genau wie in unserem ersten DIY Beitrag gebaut werden. Material hierfür sind Dreischichtplatten in gewünschter Größe, Schrauben oder Nägel, Holzleim.  Benötigte Werkzeuge dann entsprechend Schleifpapier oder Schleifwerkzeug, Akkuschrauber oder Schraubendreher, bzw. Hammer, wer lieber vernageln möchte. 

Wichtig ist, dass Engstellen sowohl zwischen den Elementen, als auch in den Elementen, als auch bei den ausgesägten Motiven strikt vermieden werden. Hier wurden alle Aussparungen, in denen sich Köpfchen oder Pfötchen verklemmen könnten, mit Filz hinterlegt. 

Besonders beliebt waren auch die beiden schiefen Ebenen, die gerade in der Anfangszeit, eine großartige Herausforderung darstellte und einlud, die Motorik und den Gleichgewichtssinn gut auszubilden. Die steilere der beiden Ebenen wurde erst etwas später bespielt und bildete noch längere Zeit einen guten Übungsplatz. Die Ebenen sind aus Leimholz gemacht, welches etwas günstiger ist, als Dreischichtplatten. Aufgrund der nicht sehr großen Belastung, der Ausliegefläche über alle Leimstellen hinweg und weil die Bretter mit Filz bespannt wurden, war Leimholz hier ausreichend. Kleine Querbalken dienen als Kletterhilfe und sind angeschraubt. Das Spielseil ist aus Sisal und sollte gesichert oder abgenommen werden, wenn die Babys unbeaufsichtigt sind. Die zusätzlichen Kletterhilfen an der steileren Rampe sind ebenfalls Sisalseilstücke. Um diese anzubringen, wurden Löcher in der gleichen Stärke wie das Sisalseil (hier 8 mm) gebohrt und das Seil durch die Löcher gefädelt, vorne mit Heißkleber angeklebt, hinten die Enden verknotet.

Der Tunnel besteht ebenfalls aus schmalen, langen Leimholzbrettern. Er dient in der engen Zusammenstellung der Elemente zu Beginn als Absturzsicherung. Da er niedriger ist als die übrigen Elemente, verringert er die Absturzhöhe. An den anderen Seiten der Station wird diese Sicherheitsmaßnahme durch die schiefen Ebenen und die Hängematte erfüllt.

 

Der Tunnel selbst bietet natürlich - wie viele Katzenbesitzer auch bei erwachsenen Katzen beobachten können - jede Menge Spielspaß.

Erste Kletterversuche sollten in möglichst sicherem Rahmen stattfinden. Katzenkinder neigen nicht unbedingt zur Vorsicht und können Gefahren nicht einschätzen. Auch hier sollten daher Absturzgefahren vermieden werden.

 

In der Babystation wurden mittels Abflussrohren aus dem Baumarkt und Sisalseil mehrere kürzere Kletterabschnitte eingerichtet. Die Klettersäulen haben unterschiedliche Durchmesser und 2 davon sind etwas höher. Diese befinden sich an der Hängematte, sodass diese einen möglichen Absturz abfangen kann.  

 

Um das Sisalseil an den Plastikrohren zu befestigen wurde wieder ein Loch in Seilstärke am einen Ende des Rohres gebohrt und das Seil durchgefädelt. So stört das Seilende nicht bei den Aufliegeflächen für die Bretter oben und unten. Zudem gibt es so einen festen Startpunkt für's Wickeln des Seils, was für einfacheres Spannen sorgt. Das Seil wurde straff um die Rohre gewickelt und mit Heißkleber, der je Windung auf dem Rohr verteilt wurde, zusätzlich befestigt.

Auch Hängematten sind, gerade für Babys, zum Spielen und Kuscheln ein echtes Highlight. Die Hängematte war lange Zeit der Lieblingsschlafplatz des Fünfergespanns. Diese hier ist nicht selbst gemacht, sondern online bestellt. Es handelt sich um leicht gefütterten strapazierfähigen Stoff. Die Hängematte wurde an der vorgesehenen Stelle mit Schrauben durch die Aufhängegurte befestigt. Haken wären auch denkbar, aber auch diese Verletzungsgefahr sollte ausgeschlossen werden.

Zum Abschluss noch einige Bilder verschiedener Erweiterungsstufen und -varianten. Hier sind der Fantasie natürlich kaum Grenzen gesetzt.

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