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Adventskalender Türchen 23


Coco bearbeitete die Kratzpappe mit einer Hingabe, wie es nur eine Katze konnte. Doch die Gedanken in ihrem weißen Perserköpfchen waren düster und traurig. Schon länger ahnte Coco, dass etwas nicht stimmte. Ihrem Frauchen ging es nicht gut. Das spürte die feinsinnige Katzendame. 
Und vor ein paar Tagen waren ihre schlimmen Befürchtungen schließlich wahr geworden: Als sie ihrem Frauchen liebesbedürftig auf den Schoß gehüpft war, wie fast jeden Abend, hatte diese ihr zärtlich übers Köpfchen gestreichelt und ihr mit brüchiger Stimme zugeflüstert, dass sie sie nicht behalten konnte. Dass sie derzeit einfach nicht in der Lage war, Coco die Zeit zu widmen, die die anhängliche liebe Katze verdient hatte. Dass es ihr so Leid tat, aber sie keine andere Lösung wusste und nur das Beste für Coco wollte.
Für Coco war die Nachricht natürlich ein Schock – wieder einmal entglitt ihr das schöne Zuhause voller Liebe und Streicheleinheiten, nach dem sie sich so sehr sehnte. Doch die Persermixdame wusste auch, dass ihr Frauchen es doch nur gut mit ihr meinte und mit ihrer Entscheidung ein großes Verantwortungsbewusstsein bewies. Also hatte sie den Kloß in ihrem Hals heruntergeschluckt und ihrem Frauchen ein besonders liebevolles Schnurren geschenkt, um ihr Mut zu machen und sie zu trösten. Denn so waren Katzen wie Coco nun einmal. Wenn sie sich in ihre Menschen verliebten, dann voller Treue und Aufrichtigkeit. Trotzdem machte sich Coco natürlich große Sorgen um ihr Frauchen und um ihre eigene Zukunft ... Ihre Ratlosigkeit ließ sie nun an der Kratzpappe aus, als ein Funkeln in einer Zimmerecke ihre Aufmerksamkeit auf sich zog ... 
Das Funkeln wurde heller, es flirrte und glitzerte in der Luft und schließlich entstiegen dem seltsamen Lichterfest zwei festlich gekleidete Wesen. Sie blickten sich kurz suchend um und flatterten dann auf Coco zu, die die beiden voller Neugier anblickte.
„Guten Abend, Coco,“ begrüßte eines der Wesen sie, „Wir sind Anela und Lyra, die Weihnachtselfen.“ Coco überlegte. Als sogenannte Einzelprinzessin hatte sie in Spanien nur wenig mit den anderen Katzen zu tun gehabt, aber Coco glaubte, dass diese oft von den beiden erzählt hatten und es ein großes Glück für ein Kätzchen war, wenn Lyra und Anela es besuchten. Dementsprechend erfreut begann sie zu schnurren. „Ihr kommt zu einem guten Zeitpunkt. Ich habe gehört, ihr helft Katzen in Not, ein gutes Zuhause zu finden. Eigentlich …“ Das Schnurren wurde leiser. „… habe ich ja bereits eines gefunden.“ Die Elfen nickten sanft. „Aber nun sollen wir für dich ein neues suchen?“ Coco nickte zögernd. „Ja wisst ihr, mein Frauchen ist schwerkrank. Ich kenne das Gefühl. Als Ana mich damals von der Straße holte, war ich ebenfalls sehr krank und weiß daher genau, dass man sich in einer solchen Situation nicht auch noch um andere kümmern kann. Deswegen möchte ich mein Frauchen nicht noch zusätzlich belasten. Obwohl wir uns sehr gut verstehen …“ Als Cocos Stimme brach, flatterten die Elfen schnell an ihre Seite und streichelten ihr tröstend über den schneeweißen Pelz. „Deine neue Familie hat dich Juni genannt, oder?“, fragte Anela. Die Katze nickte. „Ein bisschen höre ich sogar schon auf diesen Namen. Naja, zumindest, wenn ich Lust dazu habe. So lange meine Menschen mich so gerne haben wie ich sie, ist es mir egal, wie sie mich rufen.“
„In Ordnung, Juni oder Coco," nickte Anela. „Wir werden versuchen, wieder ein Zuhause für dich zu finden, in dem deine Familie dich so sehr schätzt, wie hier. Morgen ist ja schon Weihnachten. An diesem Abend sind unsere Kräfte besonders stark. Vielleicht gelingt es uns schnell, dass ein lieber Mensch auf dich und deine traurige Situation aufmerksam wird.“ 
Coco schnurrte dankbar, dann zuckte ihre Schwanzspitze kurz schüchtern, ehe sie eine weitere Bitte vorbrachte: „Wenn eure Macht morgen besonders groß ist … würde es euch etwas ausmachen, auch meinem Frauchen ein bisschen Extra-Glück zukommen zu lassen? Ich glaube, sie kann es gerade gut gebrauchen.“ Lyra strich dem Katzenmädchen liebevoll über die weiße Nase. „Wir können leider nichts versprechen. Aber wir geben unser Bestes. Nun versuch, die Zeit bei deiner Familie noch zu genießen und bleib so brav und lieb, wie du es jetzt bist. Wir glauben ganz fest daran, dass für dich alles gut wird, kleiner Schneepelz. Auf bald …“ Und damit verschwanden die Weihnachtselfen in dem selben Funkenregen, aus dem sie gekommen waren.
Im selben Augenblick hörte Coco, wie der Haustürschlüssel im Schloss umgedreht wurde. Das war bestimmt ihr Frauchen. Aufgeregt schnurrend trabte Coco in den Flur. Das musste sie ihrem Menschen unbedingt erzählen …


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