21. Dezember 2022

Lupita über Sachmet

Lupitas Wunsch

Ich wünsche mir Futter für die Babys. Viele von uns Katzen haben unsere ersten Monate auf der Straße verbracht und Hunger kennengelernt. Es gibt kaum ein schlimmeres Gefühl, als von ständigem Hunger und Überlebenskampf getrieben zu sein. Ich wünsche mir, dass es zumindest hier bei Ana auch in Zukunft immer genug Futter für die Babys gibt!

Lupitas Wunsch

2,95 €

  • verfügbar

Hallo ihr lieben Menschen! Wie schön, dass ihr zu mir gefunden habt! 

Ich heiße Lupita und wurde gefragt, ob ich nicht Lust hätte, euch eine weitere wichtige Gottheit aus dem alten Ägypten vorzustellen, die – wie könnte es auch anders sein? – ebenfalls eine Katze ist. Eine große Katze. Genauer gesagt ein Löwe.

Die Rede ist von Sachmet. Hatschepsut hat sie in ihrer Geschichte über Bastet am ersten Tag unseres Adventskalenders schon einmal kurz erwähnt, erinnert ihr euch?

 

Sachmet und Bastet sind Schwestern und in vielen Texten heißt es, man könne die beiden nicht voneinander unterscheiden. Das ist auch kein Wunder, schließlich waren die Zwei anfänglich einmal ein- und dasselbe Wesen. Am Anfang war Sachmet lediglich die dunkle, negative Seite des Charakters von Bastet. Erst im Laufe der Zeit machte man aus ihr eine eigene Persönlichkeit, eine eigene Gottheit. Ihre dunklen, aggressiven Eigenschaften durfte sie dabei behalten, was aus ihr eine der mächtigsten, aber auch gefährlichsten Götter machte. Das zeigt sich am deutlichsten schon in ihrem Namen: Sachmet heißt übersetzt „die Mächtige“.

Während Bastet meist mit einem Katzenkopf dargestellt wird, trägt Sachmet zur Versinnbildlichung ihrer größeren Kräfte den Kopf eines Löwen. Sie bringt Unheil und Krankheiten über die Menschen, daher lautet einer ihrer Beinamen auch „die Herrin des Zitterns“. Gleichzeitig kann sie die Krankheiten, die sie gebracht hat, aber auch wieder nehmen, weshalb die alten Ägypter sie sowohl als Göttin des Krieges als auch als Göttin der Heilung verehrten. In der Mythologie ist Sachmet die Tochter des Sonnengottes Re, die Gemahlin des Ptah und die Mutter des Lotusgottes Nefertem und bildet gemeinsam mit diesen beiden die Triade von Memphis. Ihre Heimat ist die Wüste, deren heiße, erbarmungslose Winde als ihr Atem angesehen werden.

Sachmet symbolisiert mit ihrem aggressiven Wesen den gefährlichen, zerstörerischen Charakter einer Katze, Bastet hingegen ist die Personifizierung kätzischen Liebreizes. Analog gilt sie auch als Göttin des Ostens (und damit des Sonnenaufgangs) und Sachmet als Göttin des Westens, also des Sonnenuntergangs. Sachmets scharfer Blick erkennt übrigens Beute über Distanzen von vielen Kilometern. Im übertragenen Sinn kann sie damit auch unter die Oberfläche sehen und Lügen, Intrigen und unterdrückte Wahrheiten aufdecken. 

 

Das solltet ihr nie vergessen, liebe Mensch: In jeder von uns Katzen steckt eine Bastet und eine Sachmet. Die beiden sind untrennbar miteinander verbunden. Bitte denkt daran, wenn ihr einer (oder mehreren) von uns ein Zuhause schenkt – wir sehen und verstehen viel mehr, als es vielleicht den Anschein hat!

Quelle:
 https://www.flickr.com/photos/robven/2146067773/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4756766